Reichtum geht – Armut bleibt: Perus Rohstoffe als billiges Futter für die Elektroindustrie
- Info zum Beitrag
- Kategorie: Politik
- Sendeplatz: Stoffwechsel
- Donnerstag, 06. Februar 2020
- AutorIn: Bernadette Rauscher
Sie durchziehen ganz Südamerika: Die Anden sind die längste Gebirgskette der Welt. Und die ist nicht nur landschaftlich vielseitig und atemberaubend, sondern birgt tief unter der Erde auch einen Rohstoff, ohne den unsere digitale Welt nicht denkbar wäre.
Sie begann mit der Erfindung des Mikrochips und vorbei ist sie noch lange nicht: Die digitale Revolution. Wie schon die Industrialisierung die Gesellschaft und die Lebensbedingungen der Menschen radikal auf den Kopf stellte, krempelt auch das Digitale unser Leben in allen Bereichen um: In der Arbeitswelt, in der Art, wie wir miteinander kommunizieren, wie wir lernen, wie wir uns selbst und andere verstehen und wie wir unseren persönlichen Alltag gestalten. Autos brauchen uns wohl bald nicht mehr, um von A nach B zu fahren, meine Uhr weiß, wie viele Schritte ich heute schon gelaufen bin, und mein Smartphone sorgt dafür, dass ich morgens pünktlich aufstehe und mich auf dem Weg in die Arbeit nicht verlaufe. In der digitalen Welt ist unser Leben leichter, durchschaubarer, komplexer, messbarer, effizienter.
Für all unsere Endgeräte inklusive sämtlichen Zubehör braucht es aber ein ganz bestimmtes Halbedelmetall: Kupfer. 765 Tonnen Kupfer lassen sich laut der Wirtschaftswoche insgesamt in den Alltagsgeräten der Deutschen finden, das ist etwa so schwer wie 510 durchschnittliche Autos. 1/5 des Kupfers kommt dabei aus Peru. Und dort zeigt sich einmal mehr auf traurige Weise, wie sehr sich der Fortschritt für die einen und die Ausbeutung der anderen oft gegenseitig bedingen: Denn der Rohstoffabbau zieht massive Konsequenzen für die örtliche Bevölkerung nach sich.
Die „Kampagne Bergwerk Peru“ möchte aufklären und auf die Schattenseiten unseres Fortschritts aufmerksam machen.
Silvia Bodemer hat während der Nürnberger Lateinamerikawoche über Peru und den Kupferabbau gesprochen. Bernadette Rauscher ist dabei gewesen.
Noch ein kleiner Hinweis: In dem Beitrag heißt es die Mine Tentaya sei 25 Jahre alt – in Wirklichkeit ist sie aber schon 35 Jahre alt.
Unternehmen verbindlich zu fordern, die Produktionsbedingungen ihrer Produkte transparent zu machen, das ist auch das Ziel der Initiative Lieferkettengesetz. Sie fordern von der Politik verbindliche Vorgabe für die Wirtschaft, um menschen-, arbeits- und umweltrechtliche Standards in allen Produktionsschritten offenzulegen. Weitere Infos findet ihr unter:
lieferkettengesetz.de
Und wenn ihr euch weiter über den Abbau von Rohstoffen in Peru beschäftigen möchtet, dann könnt ihr das unter:
www.kampagne-bergwerk-peru.de
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